Wanderweg über den Littibach bleibt vorerst geschlossen

  23.04.2025 Gesellschaft

Der Wanderweg vom Deubühl nach Notikon durchs Littibach-Tobel ist seit letztem Sommer gesperrt. Für die Wiedereröffnung gibt es noch keinen festen Termin.

FRANZ LUSTENBERGER

Der Weg führt von Deinikon über die Strasse Bueche bergan, am Friedenskreuz vorbei, überquert auf einer Brücke die SBB-Linie Baar-Sihlbrugg und die Autobahn A14, weiter an Obstbäumen vorbei mit einem wunderbaren Ausblick auf die Ebene von Baar bis in die Innerschweizer und Berner Alpen. Auf halber Höhe – dort, wo Imker jetzt im Frühling ihre Bienen fliegen lassen – zweigt der Weg ab, hinunter zum Littibach. Doch eine Tafel informiert über die Sperrung «bis auf Widerruf».

Die Brücke wird ersetzt
Die Ursache liegt im heftigen Unwetter vom Juni 2024, als die Holzbrücke über den Littibach beschädigt wurde und aus sicherheitstechnischen Gründen komplett gesperrt werden musste. Die Brückenwiderlager sind unterspült; vor allem auf der Nordseite in Richtung Notikon sind die grossen Steinbrocken weggespült, und die Brücke hängt fast in der Luft. Die Widerlager sorgen für die Stabilität von Brücken; sie leiten die senkrechten und etwaigen horizontalen Kräfte aus dem Brückenüberbau in den Baugrund ab.

Zudem weist die Brücke weitere gravierende Schäden auf, wie Gemeinderat Hans Küng auf Anfrage schreibt. Und Florian Weber, Baudirektor des Kantons, hält auf Anfrage der Baarer Zytig schriftlich fest: «Die Brücke Littibach in Baar kann nicht wie vorgesehen instand gestellt, sondern muss ersetzt werden.» Die bestehende Holzbrücke sei morsch und die Tragfähigkeit der Brücke eingeschränkt.

Baueingabe im Herbst
Zu diesem Befund – Totalersatz der Brücke über den Littibach – sind die Verantwortlichen von Kanton und Gemeinde nach vertieften Abklärungen gekommen. Geprüft wird weiter eine örtliche Verlegung der Bachquerung, bachaufwärts oder auch bachabwärts. Die Baueingabe ist nach Auskunft der Baudirektion «voraussichtlich im Herbst 2025 vorgesehen». Die Kosten für den Ersatzneubau übernimmt der Kanton Zug. Nach Auskunft von Kantonsingenieur Marc Amgwerd fallen die Ausgaben für den Ersatzneubau in die Kompetenz des Regierungsrates.

Eines ist nach einem Augenschein jetzt schon klar: Die Baustelle im Tobel des Littibachs wird zu einer Herausforderung, denn von beiden Seiten, Deubühl wie Notikon, führt nur ein schmaler Weg hinunter zum Bach.

Gemeinde weist auf Alternativen hin
Der Wanderweg durchs Littitobel ist von lokaler und regionaler Bedeutung. Gemeinderat Küng dazu: «Die Region Kappel mit dem Milchsuppenstein und dem Albis ist ein wichtiges Naherholungsgebiet vieler Baarerinnen und Baarer.» Entsprechend seien der Gemeinde gute Wanderweg- und Veloverbindungen in die nördliche Nachbarschaft sehr wichtig. Es gäbe Alternativen zum gesperrten Weg durchs Littibachtobel. So führt die Wanderwegroute 47 (Zürich-Zugerland-Panoramaweg) von der Büni in Deinikon durch den Deinikerwald über das Rüteli zum Milchsuppenstein und nach Ebertswil. Deutlich weiter oben führt ein Wanderweg vom Deubühl und vom Tannhof durch das Hölltobel zur Leematt und weiter nach Kappel am Albis.

Für den Verein Zuger Wanderwege sind alle im Richtplan aufgeführten Wanderwege wichtig und von Bedeutung. Alfred Knüsel, Bereichsleiter Infrastruktur des Vereins: «Wir hoffen, dass dieser Wanderweg bald wieder geöffnet werden kann.» Ein Wunsch, dem sich viele Baarerinnen und Baarer wohl anschliessen können.


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