«Frühlingsmelodie» lockt mit Kreativität

  09.04.2025 Gesellschaft

Die Halle 44 präsentierte sich am Samstag in österlichem Gewand. Unter dem Motto «Frühlingsmelodie» lud der traditionelle Ostermarkt zum Entdecken, Verweilen und Geniessen ein.

RAHEL HEGGLIN

Rund 530 Besucherinnen und Besucher kamen an die Altgasse 44, um die vielfältigen, handgefertigten Produkte und die einladende Atmosphäre zu geniessen. Ein buntes Angebot an österlichen und frühlingshaften Kreationen erwartete sie. «Diese Produkte werden von den stellensuchenden Teilnehmenden unseres Beschäftigungsprogramms gefertigt», erklärte Esther Staub, Leiterin der Halle 44. Wie viele Personen konkret mitgewirkt haben, sei schwer zu beziffern. «Wir produzieren das ganze Jahr über ein breites Sortiment. Ein Teil davon wird am Weihnachtsmarkt verkauft, ein anderer am Ostermarkt, und viele Produkte sind auch Ganzjahresprodukte. Im vergangenen Jahr haben rund 340 Personen an unserem Programm teilgenommen», so Staub.

Osternäschtli, Karten oder Dekoartikel
Am Ostermarkt präsentierten die Ausstellenden bunte Ostereier, die sich als Dekorationen eignen, verschiedene Verpackungen, die für Osterneste benutzt werden können, Pinatas, Blumentöpfe, Windlichter oder auch Schürzen und Tischsets. Vieles wurde aus den Materialien Papier, Holz, Keramik Mosaiksteinen oder Textil hergestellt. «Alle Teilnehmenden sind beim Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum Zug (RAV) gemeldet und von diesem an uns vermittelt worden. Hier können sie Fähigkeiten vertiefen oder Neues lernen», erklärte Staub. Zudem profitieren die einzelnen Personen von Deutsch- oder IT-Kursen und erhalten Unterstützung beim Bewerbungsprozess. «Um dem Alltag eine Struktur zu geben, ist es wichtig, dass sie beschäftigt sind. Deshalb bieten wir die unterschiedlichen Ateliers an», so Staub.

Unterschiedliche Angebote
In diesen Ateliers entstehen neben den ganzjährig erhältlichen eben auch die saisonalen Artikel, die speziell für den Ostermarkt und den Weihnachtsmarkt gefertigt werden. «Ein Einsatz dauert in der Regel drei Monate, kann aber bei Aufnahme einer Arbeitsstelle vorzeitig beendet werden», erklärte die Leiterin Staub. Seit drei Wochen Teil des Teams ist Vlora Ismailji aus Baar, die aktuell in der Bibliothek tätig ist. Hier werden gespendete Bücher aus der Bevölkerung und von Sammelstellen aus Zuger Gemeinden aufbereitet. «Ich prüfe den Zustand der Bücher, sortiere sie nach Genre und Alphabet und unterstütze die Besucher bei der Suche», berichtete Ismailji. Die Bücher stehen der Bevölkerung kostenlos zur Verfügung und müssen nicht mehr retourniert werden. Auch am Ostermarkt gab es einen Stand der Bibliothek. «Wir zeigen nicht nur die österlichen Produkte, sondern unser gesamtes Angebot», so Staub. Daher war im oberen Bereich des Ausstellungsraumes auch der Shop mit den Ganzjahresartikeln geöffnet.

Stand von ConSol und «EiB»
Nebst den Ständen und dem Angebot der Halle 44 fand sich ein Verkaufsstand der Institution ConSol und des Programms «Einstieg in die Berufswelt (EiB)». Das Programm ist ähnlich wie das der Halle 44, aber für junge Menschen, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind. «Die Woche ist in diesem Programm in drei Arbeitstage und zwei Bildungstage aufgeteilt», erklärte der Arbeitsagoge der Holzwerkstatt, Tobias Eymold. Am Ostermarkt betreuten unter anderem Mirjam Blättler und Filmon Kibrom den Stand vom «EiB». Sie verkauften Vogelhäuschen, Kerzenhalter, Haargummis oder auch Osterdekorationsartikel.

Osterverkauf noch länger offen
Für das leibliche Wohl der Marktbesuchenden sorgte das Werkstattbeizli. Bei Kaffee und Kuchen oder einem kleinen Snack konnten die Gäste eine Pause einlegen und das bunte Treiben geniessen. Staub ist sehr zufrieden, wie der diesjährige Ostermarkt verlief: «Trotz des schönen Wetters kamen zahlreiche Besucherinnen und Besucher, welche sich über den ganzen Zeitraum gut verteilten. Die Stimmung war dem Motto ‹Frühlingsmelodie› entsprechend leicht und locker, und wir konnten uns Zeit nehmen für Gespräche mit der Kundschaft. Gerne möchte ich mich auch bei ConSol und EiB für die Bereicherung unseres Marktes bedanken sowie bei meinem Team für die grossartige Arbeit.» Für sie war es der letzte Markt ihrer Karriere. Nach 25 Jahren verabschiedet sie sich Ende Oktober von der Halle 44 und geht in Frühpension.

Wer den Ostermarkt verpasst hat, aber dennoch österliche Produkte entdecken möchte, findet in der Halle 44 noch bis am 17. April den Osterverkauf zu den regulären Öffnungszeiten.


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