Ein Garten voller Wünsche – ein Zuhause voller Menschlichkeit

  21.05.2025 Gesellschaft

Mit einer feierlichen Veranstaltung, spannenden Vorträgen und der Eröffnung des neu gestalteten «Geschützten Gartens» feierte die Stiftung Pflegezentrum Baar ihr 60-jähriges Bestehen. Zahlreiche Gäste, Behörden, Bewohnende sowie Mitarbeitende nahmen teil.

RAHEL HEGGLIN

Über 100 Gäste versammelten sich am Samstag, 10. Mai im Garten, verpflegten sich mit einer Wurst von Grillmeister David Zizik, einem erfrischenden Getränk und lauschten den Klängen der Zuger Band «Perle d’Oreille». «Willkommen im schönsten Pflegezentrum der Schweiz», eröffnete Gemeindepräsident Walter Lipp seine Rede. «Es ist mir eine grosse Freude und Ehre, im Namen des Gemeinderats die besten Grüsse und Gratulationen an die Jubilarin zu überbringen.» Ob das Pflegezentrum nun als Jubilar oder Jubilarin bezeichnet werden solle, liess er offen. Er entschied sich jedoch charmant für die weibliche Form. Lipp lobte das Pflegezentrum als wichtigen Pfeiler in Baar: «Es ist eine ideale Ergänzung zum Spital und unserem Altersheim. Alle Einrichtungen befinden sich in unmittelbarer Nähe. So entsteht ein starkes Netzwerk für die medizinische und pflegerische Versorgung in unserer Gemeinde.» Abschliessend bedankte er sich bei den Mitarbeitenden für ihren täglichen Einsatz, welcher echte Anerkennung verdiene.

«Geschützter Garten»
Der Garten, welcher eingeweiht wurde, bestand bereits vorher. Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums erhielt er aber eine Neugestaltung. So wurde etwa der Hügel in der Mitte der Wiese entfernt. Neu zeigt sich ein flacher Rasenbereich, der zur Förderung von Erholung, Mobilität und Wahrnehmung beiträgt. Rund um den Rasen ist ein Sinnesweg mit Handlauf angelegt, der über unterschiedliche Bodenstrukturen verfügt. Immer wieder laden Sitzbänke zum Verweilen oder ein grosses Mühlestein-Spiel zum gegenseitigen Austausch ein. Bald sollen auch Trainingsgeräte wie ein Velo oder ein Brusttrainer zur sportlichen Betätigung animieren. «Mit dem neuen Garten schenken wir mehr als einen Platz im Grünen. Wir schenken einen Raum der Hoffnung, der Stille, der Begegnung und auch der inneren Einkehr. Es ist eine Oase für die rund 90 Menschen aus den beiden geschützten Abteilungen, dem Atrium und dem Tagesheim», sagte Corina Maron, Geschäftsführerin des Pflegezentrums Baar in ihrer Ansprache. Der Garten dient insbesondere den Abteilungen im Haus 1. Auch bei den Betroffenen kommt die Überarbeitung gut an. So wie bei einer 53-jährige Frau mit einer Demenzerkrankung, welche das Tagesheim drei Mal pro Woche besucht. Sie schätzt nicht nur den liebevoll gestalteten Aussenbereich, sondern auch die persönliche und achtsame Betreuung vor Ort. Diese bringt auch ihrem Ehemann Entlastung im Alltag, welcher mit Überzeugung sagte: «Meine Frau ist hier in guten Händen.»

Tagesheim und Würdigung
Die Räumlichkeiten des Tagesheims konnten am Jubiläumstag ebenfalls besichtigt werden. Sie sind hell und freundlich gestaltet und bieten Raum für Aktivität und Gemeinschaft, aber auch für Ruhe und Rückzug. Ein Ort, der auf die individuellen Bedürfnisse eingeht und Lebensqualität im Alltag ermöglicht. «Die Stiftung Pflegezentrum Baar wird von der Einwohnergemeinde Baar, der Stadt Zug sowie der Bürgergemeinde Baar getragen», erklärte Sara Koch. Sämtliche Zuger Wohngemeinden beteiligen sich mit fünfzig Prozent an den Kosten der Tagesheimtaxen.

Der Stiftungsratspräsident Erich Andermatt würdigte in seiner Festansprache den Weitblick der Gründungsväter sowie den grossen Einsatz aller bisherigen Stiftungsrätinnen und -räte. Er erklärte, dass die Geschichte des Pflegezentrums 1965 begonnen hat, als die Bürgergemeinde Baar gemeinsam mit der Einwohnergemeinde die Stiftung ins Leben rief. Damals mit dem Ziel, ein Spital für die Region zu schaffen. «In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich daraus eine moderne Gesundheitsinstitution mit umfassenden Angeboten in der Langzeitpflege. Heute ist das Zentrum die grösste Langzeitpflegeeinrichtung im Kanton Zug.»

Herzenswünsche
Als Symbol für Leben und Wachstum schenkten die drei Trägerschaften dem Pflegezentrum einen Baum. Dieser wird zukünftig seinen kühlenden und schattenspendenden Dienst beim Mühlestein-Spiel erbringen. Ähnlich wie die Pergola, unter der einige Sitzgelegenheiten mit Tischen sind. Aktuell ist sie eine «Wunsch-Pergola», an der die persönlichen Herzenswünsche der Bewohnerinnen, Bewohner und Mitarbeitenden hängen. Diese sollen als Hoffnungsträger herausgetragen werden, ohne aber, dass sie von jemandem gelesen oder gesehen werden.


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